Sonntag, 16. September 2012

Die Reise nach Jerusalem


Wir hatten vor keiner Grenzübertretung mehr Respekt als vor der von Jordanien nach Israel und uns schon auf das berühmte Stühleabsitzen eingestellt.
Ohne Musik, dafür aber mit Israelischer Gründlichkeit. Wir haben allerhand gelesen und gehört, so zum Beispiel von einigen Travelern, die zwischen 3-5 Stunden in einem separaten Verhör mit Fragen gelöchert wurden bis sie nicht mehr wussten, wo oben und unten ist, und ob sie in ihrem tiefsten Inneren nicht doch ein Moslem mit böswilligen Absichten sind. Die Szenerie ist von Beginn an schon etwas strange. Nach der Ausreise aus Jordanien fährt man mit einem Extrabus über den einst reißenden Jordan, der heutzutage aber weniger Wasser führt, als der Seemenbach, dann wartet die gefürchtete israelische Grenzkontrolle.

Die sagenumwobene Brücke über den Jordan, den man vor lauter Büschen nicht mal sieht.

Bei uns hat aber gerade hier alles tiptop geklappt. Die nette Beamtin wollte lediglich wissen, was wir so alles vorhaben, wie lange das dauert und wo wir wohnen. Ich muss zugeben, dass ich fast ein wenig enttäuscht war, wo mich doch der Dani zuvor noch so gut auf mein evtl. bevorstehendes Verhör zur Landeseinreise vorbereitet hat. Das war so ein wenig wie, wenn man in `ne Polizeikontrolle kommt, angeschnallt ist, angemessenes Tempo gefahren ist, kein` Alkohol getrunken hat und trotzdem dieses Gefühl bekommt, als hätte man was verbrochen. Dazu trägt natürlich bei, dass hochbewaffnete Soldaten allgegenwärtig sind und man ungefähr alle paar Minuten komplett durchleuchtet wird. Egal, die Einreise hat mehr als gut geklappt und wir freuten uns sehr in Israel zu sein.

Yeah!

Zunächst ging es für einige Tage nach Jerusalem und was soll ich sagen, jetzt hab ich mich ein wenig verliebt. Diese Stadt ist auch für nicht Gläubige bezaubernd und magisch. Ich fühle mich gut aufgehoben in diesem Mix aus Geschichte, Kultur und Religion. Das Schlendern durch die engen Gassen der Altstadt ist atemberaubend.




Abgefahren und hoch interessant zu beobachten ist, wie die verschiedenen Glaubensgemeinschaften hier leben und wer welche religiösen Handlungen durchführt, ohne sich von den zahllosen Touristen aus der Ruhe bringen zu lassen. Außerdem geschehen hier unglaubliche Wunder. So müsste der Jesus schon mehrmals auferstanden sein, um in einem wenige hundert Jahre alten Gebäude einen Handabdruck hinterlassen zu haben. Aber auch das trau ich ihm zu. Wir haben unzählige Gläubige beim Wände, Böden oder Klagemauer küssen beobachtet, so dass an dem ganzen Glaubensspektakel ja vielleicht doch was Wahres dran ist. Dieses Jerusalem ist auf alle Fälle praktisch, da kann man sich, wie auf einem reichlich gedeckten Buffet, das Beste von allen Religionen raus suchen. Für alle Eventualitäten haben wir dann auch mal den Jesussalbungsstein gestreichelt und in die Klagemauer einen Wunschzettel gepfriemelt und waren mit unserem religiösen Tun ganz zufrieden (beim abendlichen Würfeln fielen dann auch gleich so viele Kniffel wie noch nie!).

Felsendom
Klagemauerwünsche
Wartende Pilger am Jesusgrab
Unser Lieblingsort: die Klagemauer







2 Kommentare:

  1. *Neid*

    *ps: nun musste ich mir extra nen google+- Profil einrichten, um euch was zu schreiben...Grüße von der Schreibtischfront*

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    1. Hi Kate,
      sorry für den google-account. Habs jetzt die Kommentierfunktion für alle geöffnet.
      Viele Grüße ans Jerusalemer Tor :-)

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