Donnerstag, 14. März 2013

La mágica Isla de Pascua – Rapa Nui


Rapa Nui, Isla de Pascua, Easter Island: Wie auch immer man sie nennen mag, in jedem Falle ist sie wohl einer der isoliertesten Punkte der Erde. Die nächstgelegene bewohnte Insel ist 2000 km entfernt, nach Südamerika sind es über 3000, nach Neuseeland sogar über 7000 km.
Den Namen Osterinsel bekam sie von ihrem europäischen „Entdecker“, der am Ostersonntag hier 1722 landete. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Untergang der einheimischen Rapa Nui-Kultur gerade begonnen. Die Insel, die sie seit 1000 Jahren bewohnten, wurde ihnen wohl zu klein, die Ressourcen wurden nicht mehr nachhaltig genutzt und Kriege zwischen Stämmen oder Kasten dezimierten die Bevölkerung immer mehr. Die eintreffenden Europäer gaben den Rapa Nui den Rest, so dass Ende des 19. Jahrhunderts nur noch ca. 100 von einst mehreren Tausend übrig waren. Mittlerweile leben wieder knapp 5000 Menschen auf der Osterinsel, von denen ca. 60% Rapa Nui-Vorfahren haben. Der Besuch der Osterinsel sollte ein Highlight unserer Reise werden, und er wurde eins!

Blumenkette als Willkommensgruß
 




 


Was ist also das besondere an diesem Eiland? Warum sollte man aber auf eine Insel mitten im Pazifik reisen, die aufgrund ihrer Abgeschiedenheit noch nie eine üppige Flora und Fauna entwickelt hat, durch den Menschen aber ökologisch völlig zerstört wurde? Die Antwort heißt: Moai!








Die Moais sind die weltbekannten riesigen Steinfiguren, von denen die Rapa Nui ca. 1000 Stück angefertigt und auf der ganzen Insel verteilt haben. Es gibt sie in Größen von 2-20 Meter, mit Hut und ohne, mit Augen und blind. Einige waren ursprünglich wohl auch bemalt und mit Schriftzeichen versehen.






Und wenn man dann so das erste Mal vor einem Moai steht, fragt man sich wirklich, was auf dieser Insel so vor sich gegangen ist. Die müssen über Jahrhunderte schon ordentlich viel Zeit und Muße gehabt haben, um diese Statuen aus Stein hauen zu können. Und dann fragt man sich, warum die Produktion von einem auf den anderen Tag gestoppt wurde und die Rapa Nui die Figuren umwarfen oder zerstörten.





Don't touch the Moai! Die beiden folgenden Bilder sind deshalb mit Kopien von Moais gmacht.
 



Die ganze Insel ist ein Mysterium. Es gibt zahlreiche Theorien, wo die Rapa Nui herkamen, was zu ihrem Untergang geführt haben könnte oder wie die tonnenschweren Figuren über mehrere Kilometer transportiert werden konnten. Exakte Antworten darauf wird es aber wohl nie geben.

Vulkankrater Rano Kao
Höhlenmalereien
Wir verbrachten insgesamt drei wunderschöne Tage hier. Die Insel erkundeten wir mit Yarden, einem Israeli, den wir im Flugzeug kennengelernt hatten, in unserem gemieteten Jeep (Wann findet denn die nächste Rally Dakar statt? – ich wäre bereit). Der Fakt, dass Yarden Israeli war, kam uns sehr gelegen. Israelis müssen nach der Schule für 3 (Jungs) bzw. 2 (Mädels) Jahre zur Armee und danach gehen ALLE auf Reisen. Die bevorzugten Regionen dazu sind der indische Subkontinent und Südamerika. Schon in Neuseeland sagte uns jemand, dass, wenn wir günstig durch Südamerika kommen wollen, wir uns immer an die Israelis halten sollen. Da dachten wir uns aber noch nichts bei. Jetzt waren wir also mit einem unterwegs. Als wir zum Steinbruch kamen, also zur Produktionsstätte der Moais, schlug seine Stunde. Ausländer müssen hier nämlich 60 Dollar Eintritt zahlen. Ich hatte das Geld schon in der Hand, da schlug Yarden vor, mal zu probieren, ob es nicht günstiger ginge. Er fängt also an mit der Kassiererin zu quatschen (sein Spanisch war echt gut) und nach 10 Minuten sagt sie dann plötzlich „Pass, un, dos, tres, pass, pass“ und wir waren drin und hatten dreimal 60 Dollar gespart – unglaublich.




Der Steinbruch


Auch Tauchen kann man auf der Osterinsel. Das Wasser ist unglaublich klar (bis zu 60 Meter Sicht), es ist ganzjährig angenehm warm und es gibt viele Korallen, aber nahezu keine Fische, was am wenigen Plankton und der Überfischung liegt. Als Ersatz wurde dafür eine Moai-Kopie (angefertigt für den Film Rapa Nui - siehe hier) im Wasser versenkt, was ein spektakulärer Anblick ist.






Was die Osterinsel aber auch in unser Herz gebrannt hat, sind die lieben Menschen, die wir im Hostel getroffen haben und mit denen wir herrliche Abende bei Pasta aus Kühlschrankresten und Wein verbracht haben. Irgendwie merkte man, dass so ziemlich jeder, der die Insel betritt, ihr sogleich ein wenig verfallen ist. Das Wort amazing wird hier inflationär gebraucht und weil alle ein wenig mit Glückshormonen zugeschüttet sind, sind die Menschen sich dort auf eine ungewöhnliche Art ganz schnell ganz nah.

Muchas Gracias!









1 Kommentar:

  1. Einfach nur geil!!!

    LG vom andern Ende der Welt
    Björn + isabell
    :D

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