Mittwoch, 9. Mai 2012

Die Reisevorbereitungen Part 1

Endlich geht’s los, endlich ist`s soweit. Und mit was fängt man da am besten an? Einkaufen. Was man nicht alles braucht für so ne lange Reise. Das Problem ist nur, dass „das Alles“ ganz wenig wiegen muss. Mir treibt es jetzt schon den Angstschweiß auf die Haut, wenn ich an die Auswahlkriterien denke. „Schön aussehen“ spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Funktionalität heißt das Zauberwort. Alles muss ganz lange gut riechen, wenig wiegen, leicht waschbar und möglichst schnell trocknend sein. Ich zwinge mich vorab schon in Gedanken meine Freundin, die Eitelkeit, abzuschütteln und sie durch die eher mütterliche Funktionalität zu ersetzen. Was hab ich`s gehasst, wenn die Mutti uns früher vor allem praktisch angezogen hat. Pfui. Alle Bilder aus Kindheitstagen sollten verbrannt werden. Die Ausrede „Das war damals in!“ zählt bei mir nicht. Und jetzt ist es wieder soweit. Ich bin zwar noch keine Mutti, muss aber denken wie eine. Das macht mich ganz verrückt. Die Vernunft kehrt ein, sollte sie doch erst nach der Reise. Aber na gut, wir machen mal ne Ausnahme. Der Rücken wird’s uns danken, wenn wir den überflüssigen Mist nicht mit rumschleppen. Da seh ich lieber scheiße aus.

Da wären wir nun, am Samstagmorgen, bei der Neueröffnung eines bekannten Outdoor-Händlers in Frankfurt. Noch ganz verschlafen werden wir als erste Gäste würdig mit fettem Applaus, wild rumfotografierenden Fotografen und deutlich mehr Verkäufern in orangefarbenen Hemden, als bislang vorhandenen Gästen, empfangen. Kommt uns sehr gelegen, denn wir haben einiges vor. So schmuggeln wir uns ruck zuck zur Reiseimpfberatung durch. Der nette Tropenmediziner klärte uns, heute mal für Umme, in einem zwanzigminütigen Gespräch über Risiken und Nebenwirkungen unserer Reise auf. Mal abgesehen von den zu befürchtenden Krankheiten, die ganz kurz in mir ein „ich zieh mal lieber den Schwanz ein"-Gefühl verursachen, hauen uns die Kosten nochmal mächtig aus den Socken. Völlig aufgeklärt und mit viel Material über die „ich bleib doch lieber zu Hause“-Krankheiten geht`s weiter zum nächsten Problem: Die Schuhe.
Aufgrund unseres waghalsigen Vorhabens (eigentlich war es eher Danis Idee), den Annapurnatrek am Himalaya zu bezwingen, benötigen wir natürlich entsprechendes Schuhwerk - ganz besonders die Bänderrissgeschädigte Anja. Einem überaus freundlichen, nur kurz für die Eröffnung importierten Verkäufer aus Hamburg, waren wir wohl sehr sympathisch, denn er schenkte uns zum Schuhkauf noch zwei Paar zuvor angepriesene Socken aus Merinowolle, die mit einem beachtlichen Preis von ca. 20 Euro das Paar ein nicht zu verachtendes Geschenk darstellen. Danke dafür, du lieber Mensch aus Hamburg. Bin mal gespannt ob man die wirklich 7 Tage anziehen kann, ohne dass der Stink einzieht. Zwischendrin anzumerken ist aber, dass Dani schon an dieser Stelle deutliche Anzeichen von Einkaufsermüdung und Überforderung zeigte. Da kam uns der Vortrag eines Paares, das gemeinsam sieben Jahre ausschließlich mit Fahrrad und Kanu die Welt bereiste, gerade recht. Die sehr beeindruckenden Erfahrungen und Bilder bestärkten uns, nach der zuvor einschüchternden Impfberatung, enorm. Alle im vorher eingtrudelten Katalog markierten Sachen wurden dann noch kurz begutachtet, angegrabscht und auf Funktionalität und Praktikabilität getestet. Das wars dann aber. Nix wie raus aus dem Laden. Für heute reicht`s. Fortsetzung folgt.

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