Donnerstag, 27. Dezember 2012

Malaysia - eine (Durch-)Reise wert

Dieses Malaysia hat es aber auch wirklich nicht leicht mit uns. Mehr als den undankbaren zweiten Platz können wir nach den zuletzt erfahrenen wundervollen Eindrücken auf Thailands Inseln sowieso nicht vergeben. Und selbst dafür wird es eng, denn so wirkliche Highlights hat es nicht zu bieten, so unser erster Eindruck.

Schon in Georgetown auf Penang überraschte uns aber die Vielzahl an Backpackern, da es dort für unseren Geschmack eigentlich gar nicht erwähnenswertes zu sehen gab. Klar, es war ganz nett und gerade in unserem Hostel fühlten wir uns sehr gut aufgehoben, was ja aber nun wirklich kein Grund ist, irgendwo länger zu bleiben – in Bremerhaven macht ja wahrscheinlich auch niemand freiwillig Urlaub. Wohlwissend, dass diese absolut bombastische Momente, wie wir sie schon zuhauf hatten, nur entstehen können, wenn da auch mal was mittelmäßiges dazwischen kommt, arrangierten wir uns also recht schnell mit dem Begriff „nettes Durchreiseland“ zwischen Thailand und Singapur. Denn als Durchreiseland ist Malaysia wirklich gut. Busse und Hostels sind günstig und das Essen mit das Beste der ganzen Reise. Zu unserer großen Freude wohnen in Malaysia nämlich sehr viele Inder, die wiedermal sehr wohlschmeckende Köstlichkeiten für uns zaubern. Überhaupt ist einem erst mal nicht so ganz klar, was das hier für ein Kulturmix ist. Malaysia ist ein muslimisch geprägtes Land, was aber außer den Kopftüchern nicht gleich ins Auge springt. Dazu gibt es sehr viele Chinesen, deren Einflüsse hier und da auch wahrnehmbar sind. Und in Georgetown ist auch die koloniale (britische) Vergangenheit sichtbar (Dieser Kulturmix hat der Stadt auch den UNESCO-Weltkulturerbe-Status eingebracht – doch noch ein Vorteil gegenüber Bremerhaven).




Beliebt: Essen serviert auf einem Bananenblatt (so viel wie man schafft) - für 1-2 Euro




Penang Nationalpark: Dschungel und...
... schöne Strände, aber nicht schwimmbar, da voller Quallen!




Da man ja wie gesagt durch ein Durchreiseland durchreist, klappern wir, wie wohl die meisten Backpacker, die typischen Reiseziele der Westküste (die Ostküste liegt derzeit leider im Monsun) vom malaiischen Festland ab, so auch die Cameron Highlands, die für ihre zahlreichen Teeplantagen, Wandertouren und den Gemüseanbau bekannt sind. Die Himalayastrapazen nur noch verschwommen vor Augen, sind meine Wanderschuhe und ich wieder bereit, neue Wege zu erlaufen. Als ich diese das erste Mal wieder aus der Plastiktüte raus genommen habe, sahen die schon ganz schön mitgenommen aus, so dass meine Gefühle der Passüberquerung mal wieder kurz in den Sinn kamen. Nichts desto trotz machten wir uns in den Bergen angekommen gleich zu einer kleinen Erkundungstour auf. Aber auch hier waren jetzt erst einmal nicht die erwartete Postkartenidylle mit Teeplantagen in sattem Grün zu erblicken. Eher im Gegenteil. Es wimmelt von Plastikgewächshäusern und Hotelburgen.



Aber es ist einfach nicht unser Ding, Reiseziele mal einfach so einer Mittelmäßigkeit zuzuordnen, dafür ist ja unsere Reisezeit, wie wir mittlerweile finden, eh schon viel zu kurz bemessen. Bevor wir also den Kopf in den Sand stecken, bucht der Dani, nur für unser Gewissen, alles Wichtige hier gesehen zu haben bevor es weiter geht, eine Tagestour mit Dschungelwanderung, seltener Riesenblume anschauen, Mossy Forrest (Mooszauberwald wie in Lord of the Rings oder Avatar), Blowpipe schießen und Teeplantagen.





Man glaubt es kaum, an diesem einen einzigen Tag wurden nochmal so einige Ruder rumgerissen. Diese phantastischen sattgrün leuchtenden Teeplantagen gibt es nämlich wirklich, man muss nur wissen wo.






Und auch der Dschungeltreck, der es gut und gerne mit einer Himalayaetappe aufnehmen kann, war atemberaubend schön, wenn auch nicht ganz ungefährlich. So sind doch etliche, uns eingeschlossen, irgendwo mal ausgerutscht oder hingefallen. Unsere sehr authentischen Guides waren sehr aufgeschlossen und teilten uns gerne allerlei Informationen rund um die Cameron Highlands mit, die leider nicht unbedingt nur positiv waren. So zeigt sich doch hier auch, dass Malaysia - ähnlich wie die anderen asiatischen Länder auch - wenig nachhaltig denkt und häufig nur das schnelle Geld sieht. Die Kostbarkeiten der Natur müssen eigentlich immer darunter leiden und werden meist irreparabel geschädigt. So gibt es z.B. auf dem malaiischen Festland nur noch einen primären Regenwald.


Die größte Blüte der Welt






Galerie:






Weiter gings dann nach Kuala Lumpur, hier nur als KL benannt, wo es sich wirklich gut aushalten lässt. Wir landeten in einem sehr netten Hostel, dass ein idealer Ausgangspunkt war, um zwei Tage wunderbar umherzuschlendern. Wie überall gibt’s in KL auch Chinatown und Little India und auch die Skyline bot uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf Singapur. Das Highlight sind die Petronas-Towers, von 1998-2004 das höchste Gebäude der Welt.











Galerie:








Nach mauem Beginn konnten wir am Ende mit Malaysia also doch ganz zufrieden sein.

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